Semesterabschlusskneipe der TV Grafia am Freitag, dem 6. Februar 2015
Nachdem leider die bisherige Konstante, das Hotel Dachswald in S-Vaihingen schloss, fand die Grafia ein neues „Zuhause" in der Trattoria da Franco in S-Büsnau. Ein wirklich nettes und gemütliches Lokal mit zwei Nebenzimmern. Von außen, aber auch von innen, mit viel Holz gebaut, wirkte es wie eine schöne, große und komfortable Skihütte. Die Grafia hatte ein Nebenzimmer reserviert, zwei Seiten mit viel Glas und einer Terassentür.
Der Raum war bald mit etwa 35 Teilnehmern gefüllt und das für 20:00 Uhr c.t. vorgesehene „incipit" begann wegen des Essens erst so gegen 21:00 Uhr. Von München, von Karlsruhe und was weiß ich, waren die Grafianer angereist. Im Offizium erhielt Professor Jürgen Matt, ein Freund der Grafia, das „fünffarbige Ehrenband" der Grafia überreicht und einige Liesel kreisten in der munteren, geselligen Runde. War es noch Offizium oder schon Inoffizium als „Fuxen- und Burschentaufe" angesagt war. Bei der Grafia heißt das übrigens „Fuxierung" und „Burschierung". Und damit kommen wir zum „Gautschen".
Die TV Grafia, heute an der Hochschule der Medien in Stuttgart, stammt aus dem Druckergewerbe, aus der Fachhochschule für Druck in Stuttgart. Im Garten hinter dem Lokal war eine Butte im Schnee aufgestellt. Ein Fux ging barfuss hinaus und merkte sehr schnell, dass es doch zu kalt war. Also wieder Strümpfe und Schuhe angezogen. Der erste zum Fuxen anstehende Gast stelle sich in die Butte und nachdem er das Fuxengelöbnis in der Butte stehend, abgelegt hatte, wurde er von den Chargen und seinem Leibburschen mit je einem Halben (Gerstensaft) übergossen.
Danach kam das Kommando des FM:" Der Fux schüttle sich" und wie ein aus dem Wasser kommender Hund, schüttelte sich der neue Fux. Wer vorne oder in seiner Nähe stand, wurde ganz schön von den Bierspritzern getroffen. Danach durfte, so der Brauch, der neue Fux alle Anwesenden die er mochte, fest umarmen. Ich konnte nur feststellen dass die schöne Seidenkrawatte des EAH Prof. Matt zwar nicht in der Butte aber im Eimer war. Dann kam der zweite Gast, das gleiche Ritual und dann der Fux, der zum Burschen wurde. Er durfte sich nicht schütteln. Mit dem Ergebnis, dass die „Umarmten" dafür umso nasser wurden. Außerdem war inzwischen der Pegelstand des edlen Gerstensaftes in der Butte so hoch, dass ihm das Bier in die Schuhe floss. Fuxen- und Burschentaufe also einmal anders!
Außer mir waren noch Farbenbrüder der Alania im CV zu Sutttgart ein Farbenbruder der Akademischen Verbindung Hütte, Verbandsbruder Tüte, TWB K-W und Verbandsschwester Speedy von der Stuiffia zu Gast. Mit Cantus und Gesprächen klang die nette „Abkneipe" zu Ende.
„Gautschen" oder was hat das mit der Semesterabschlusskneipe unserer Verbandskorporation „TV Grafia" zu tun.
Ad 1. Nachsehen in Meyers Enzyklopädischen Lexikon (noch in Buchform) Gautschen:
1.1 In der Papierherstellung Fasern zusammenpressen und entwässern
1.2 Papierbahnen zu einer Lage vereinigen
1.3 Den angehenden Gehilfen im graf. Gewerbe in ein Wassergefäß oder in einen Brunnen tauchen. Anschließend empfängt er den Gautschbrief, womit er in die Gilde aufgenommen ist und muss einen Freitrunk geben
Ad 2 Nachsehen im Studentenwörterbuch des Archivvereins Markomannia Würzburg Semesterabschlusskneipe: Entsprechend der Antrittskneipe gibt es am Ende des Semesters eine S., womit das Couleursemester beendet ist.
Herbert Rübling v. Franke
Bilder der Veranstaltung im internen Teil.