Besuch der Filmakademie in Ludwigsburg am 20.03.2012
Die Akademie-Verbindung Oeconomica hat zu einer Exkursion in die FILMAKADEMIE Baden-Württemberg nach Ludwigsburg eingeladen. Großes Interesse für eine Führung haben die Oeconomen mit ihren Damen gezeigt – die maximale Gruppengröße von 30 Personen war schnell erreicht. Bei strahlender Märzsonne wurden wir von einem Studenten direkt vor dem „Blauen Engel“ der Akademie begrüßt und eingeladen zur Besichtigung ausgewählter Bereiche.
Der legendäre „Blaue Engel“ im Herzen der Barockstadt ist eine Oase für Gestresste und ein Muss für alle, die in LB jenseits von Barock gut essen und genießen möchten. Ein Info-Film zur Akademie gab uns den ersten Einblick. 1991 in Ludwigsburg gegründet, ist die FILMAKADEMIE BW, so der offizielle Name, eine gemeinnützige GmbH und wird durch das Land Baden-Württemberg finanziert. Sie zählt zu den renommiertesten deutschen Filmhochschulen und genießt auch international einen exzellenten Ruf.
Die Erste deutsche Filmhochschule wurde 1938 in Berlin-Babelsberg gegründet. In Deutschland gibt es in München, Köln, Berlin und Hamburg Hochschulen, die sich mit dem Thema Film beschäftigen. Im Focus-Ranking der deutschen Filmhochschulen stand die Filmakademie BW 2006 an erster Stelle. Bewertet wurde die Betreuung der Studierenden, die technische Ausstattung und die Zahl der gewonnenen Preise.
Die Erfolge sind auf das projektorientierte Lehrkonzept „learning by doing“ gestützt. Die erfolgreiche Bewerbung setzt Abitur und mindestens ein Jahr praktische Erfahrung im Film- oder Medienbereich voraus. Bei den Aufnahmeprüfungen wird den Bewerbern eine 72-Stunden-Aufgabe mit einem bestimmten Thema gestellt. Danach wird ausgewählt, wer geeignet ist ein Studium zu beginnen. Nur 10 – 15 Studenten pro Semester und Studiengang werden zugelassen. In erster Linie sind Kreativität und organisatorische Fähigkeiten gefragt. Jeder Studierende durchläuft ein zweijähriges Grundstudium, bei dem er alle Bereiche des Filmemachens kennen lernt. Danach kommt sein gewähltes Projektstudium. Drehbuch, Regie, Bildgestaltung/Kamera, Montage/Schnitt, Interaktive Medien, Animation und Produktion sind mögliche Studiengänge. Z.Zt studieren ca. 400 Studenten in LB. Betreut werden die Studierenden von über 300 hochkarätigen Fachleuten aus der Film- und Medienbranche.
Ihnen allen ist bewusst, dass sie bereits im Studium ihre Kontakte für ihr späteres Berufsleben knüpfen müssen. Es müssen Netzwerke aufgebaut werden, um sich schon rechtzeitig zu positionieren, weil der Arbeitsmarkt keinen Werbefilmer oder Sounddesigner einstellt, der keine Praxis nachweisen kann. Deswegen ist man in LB gerne bei Auftragsproduktionen dabei. Die Produktionen reichen von Werbung, TV-Spots, Event-Filme bis hin zu künstlerischen Projekten. So profitieren die Studenten und die Kunden gleichermaßen. Die Referenzliste ist lang: ZDF, BOSCH, Breuningerland, Coca-Cola AG, Staatsgalerie Stuttgart, Deutsche Post u.a. sind die Kunden, sprich Partner der Akademie. Braucht man für ein bestimmtes Projekt Schauspieler kann man in der Casting-Kartei bei der räumlich nahe liegenden Akademie für Darstellende Kunst BW sich den geeigneten Darsteller aussuchen um die nötigen Kontakte zu knüpfen. Jährlich entstehen an der Akademie etwa 250 Filme aller Genres, die auf Filmfestivals regelmäßig Preise gewinnen.
Wir bekamen bei der Führung einen großen Einblick in die Welt der Technik, ohne die heute überhaupt nichts mehr funktioniert, auch oder gerade bei der Welt der Illusion, des Scheins und der Fantasie. Visual Effects und 3D-Animation scheinen die Worte der Zukunft zu sein, mit denen wir, die Laien unsere Schwierigkeiten haben sie richtig zu zuordnen. Wir bekamen eine Fülle von Eindrücken und Informationen, haben Einblicke in eine Welt machen dürfen, die harte Arbeit ist und meist als Träume verkauft wird.
Rolf Mayer, seit vielen Jahren Ludwigsburger, hat uns bei einem anschließenden Rundgang durch LB mit anderen Söhnen der Stadt bekannt gemacht. Vorbei am Geburtshaus von Eduard Mörike, am Marktplatz grüßte uns Eberhard Ludwig, der Erbauer der Stadt LB von seinem Sockel. Wir bekamen Geschichte aus erster Hand präsentiert. Bildung macht hungrig, das ist bekannt, aber auch da erwartete uns ein Highlight, die Weinstube Klingel in der Innenstadt. Gemütlich, eine typische schwäbische Weinstube, fast so wie in manchen von uns so geliebten alten Filmen. Wir genossen das Essen, den Wein und die Gespräche und waren alle der gleichen Meinung „Es war eine gelungene, informative und harmonische Veranstaltung“
Eine, die dabei war, hat berichtet: Gerlinde Gebhart
Bilder hierzu in unserer Fotogalerie (für angemeldete Benutzer)