Themenabend "Studentenverbindungen heute"
Der Streik im Stuttgarter Nahverkehr hat unseren Vortragsabend zum Thema "Studentenverbindungen heute" ausgebremst. Weder Bus noch Stadtbahn bewegten sich an diesem Abend in der Landeshauptstadt. Da nützte es wenig, dass unsere Constante, das Hotel Sautter, nur wenige Schritte von einer Stadtbahnhaltestelle entfernt liegt.
Und somit waren an diesem Vortragsabend nur acht Korporierte zugegen. Schade, habe ich doch einige Stunden Arbeit in die Ausarbeitung dieses Vortrages investiert. Die angesprochenen Themen entnehmt bitte der Agenda mit der nachfolgenden Stichwortsammlung zum Vortrag.
R.-D. Lembeck v/ Famulus Z! AVO! OECONOMICA + Z! TV! STAUFIA.
Agenda zum Vortrag "Studenverbindungen heute" Vortrag im WS 2011/2012
Dienstag den 25.10.2011
Referent des Abends: Rolf-Dieter Lembeck AH X AV! OECONOMICA im
RVC zu Stuttgart zugleich AH TV! STAUFIA im RVC zu Esslingen.
Veranstaltungsort: Hotel Sautter, Johannesstraße 28, 70176 Stuttgart.
Veranstaltungsbeginn: 19:00 Uhr.
Themen:
01. Begrüßung der Teilnehmer.
02. „Studentenverbindungen heute“ bzw. „So stelle ich mir zeitgemäße
studentische Korporationen in Deutschland vor.“
02.1 Sinn studentischer Verbindungen.
02.2 Zweck studentischer Verbindungen.
02.3 Aufgaben studentischer Verbindungen.
03. Die Mitgliedschaft.
03.1 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland unter besonderer
Beachtung der Grundrechte.
03.2 Die Grundsätze studentischer Korporationen.
03.3 Die Mitglieder.
04. Tradition und Gegenwart. Ein erfolgreicher Brückenschlag.
05. Freie Verbindungen und Dachverbände.
05.1 Unser Dachverband. Der „Rotenberger-Vertreter-Convent (RVC).“
06.1 Unsere AV! OECONOMICA an der VWA Stuttgart.
06.2 Homepage der Akademieverbindung OECONOMICA. Präsentation.
07.1 Schlusswort und anschließende Diskussion.
Rolf-Dieter Lembeck01. Begrüßung der Teilnehmer.
02. „Studentenverbindungen heute“ bzw. „So stelle ich mir zeitgemäße
studentische Korporationen in Deutschland vor.“
02.1 Sinn studentischer Verbindungen.
- Sinn bzw. Bedeutung von Verbindungen ist es, Studierende als auch
Absolventen von Universitäten, Hochschulen oder Akademien in
Interessenverbänden zu vereinigen.
Einbezogen sind hier auch Verbindungen an Technikerschulen und
Gymnasialverbindungen ( Pennalien ).
02.2 Zweck studentischer Verbindungen.
- Zweck bzw. Ziel von Verbindungen ist es, die Persönlichkeitsbildung
der Mitglieder zu fördern, Freundschaft und Hilfsbereitschaft zu pflegen.
- Die Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland als auch die
Hochschulpolitik der Bundesländer kritisch betrachten und mit Politikern
der demokratischen Parteien diesbezüglich Kontakt aufbauen und halten.
- Kontakt mit den Rektoraten und den Dekanen der Fachbereiche der
unter 02.1 genannten Bildungseinrichtungen pflegen und ausbauen.
Konstruktive Kritik am Vorlesungsangebot und aus der Sicht
praxisorientierter Absolventen der Verbindungen an diese Personen
weitergeben.
02.3 Aufgaben studentischer Verbindungen.
- Bildung und Förderung von Lerngemeinschaften.
- Bildung und Förderung sozialer Kompetenzen.
- Förderung der notwendigen Allgemeinbildung für zukünftige
Akademiker. Organisation von Vorträgen, Exkursionen und Seminare.
- Gemeinsame sportliche Betätigungen organisieren und durchführen.
Nicht nur gelegentlich sondern regelmäßig und mehrmals pro Semester.
- Preiswerte Vermietung aktuell modern ausgestatteter Studentenzimmer
auf den Verbindungshäusern. Viele Korporationen haben eigene Häuser
in den Hochschulstädten und dort oft in unmittelbarer Nähe zur Uni oder
Hochschule.
- Vermittlung von Praktikantenstellen und Vermittlung von Arbeitsstellen
an Mitglieder studentischer Korporationen.
- Netzwerke zwischen studentischen Verbindungen auf- und ausbauen.
Seite 2 von 6 Seiten. Präzise und schnelle Kommunikation zwischen Verbindungsstudenten
fördern. Aufgabengebiete besonders für im Beruf stehende Absolventen!
- Anwerbung geeigneter Studentinnen und Studenten für die Verbindung.
Also Anwerbung von leistungsorientierten Studentinnen und Studenten.
Wir wollen keine „Bummelstudenten!“
- Mitarbeit bei Veranstaltungen der Hochschule wie z.B. Alumni-Treffen,
„Nacht der Wissenschaft,“ und ähnliche Veranstaltungen.
03. Die Mitgliedschaft.
Voraussetzung der Mitgliedschaft in einer Studentenverbindung an
deutschen Bildungseinrichtungen ist die Anerkennung und Einhaltung
der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland!
03.1 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland unter besonderer
Beachtung der Grundrechte.
Das (GG) ist die Verfassung für die Bundesrepublik Deutschland.
Beschlossen am 08.05.1949.
Die Grundrechte insbesondere hier Artikel 3, Absatz 3:
„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
03.2 Die Grundsätze studentischer Korporationen.
- 1. Grundsatz. Die Freundschaft.
Freundschaft unter den Angehörigen einer Studentenverbindung.
Bundesbrüder müssen sich in guten und in schlechten Tagen
aufeinander verlassen können.
- 2. Grundsatz. Der Ehrencodex.
Die Verpflichtung die eigene Ehre und die Ehre anderer Personen zu achten und zu wahren.
- 3. Grundsatz. Das Lebensbundprinzip.
Aktiv Studierende und Absolventen gestalten gemeinsam das Leben und die Veranstaltungen der Korporation. Absolventen verbleiben lebenslang in der Verbindung mit Rechten und auch Pflichten. Die Absolventen sind die Träger einer Verbindung und zusammengeschlossen in einem „Altherrenverband ( Absolventinnen gehören selbstverständlich auch dem Altherrenverband mit gleichen Rechten und Pflichten an.)
Oben genannte drei Grundsätze sind für alle studentischen Verbindungen ein einigendes Band.
Folgende Grundsätze kommen je nach Verbindungstyp bzw. der Zughörigkeit zu einem Kartellverband hinzu.
Diese können sein, das Tragen von Couleur, das Ritual des „Landesvaterstechens“ und die Bestimmungsmensur.“
4. Grundsatz. Das Tragen von Couleur.
Alle studentischen Korporationen im deutschen Sprachraum haben selbst gewählte Verbindungsfarben. Zumeist eine Kombination dreier Farben. Seltener nur zwei Farben. In den meisten Verbindungen ist es üblich, ein dem entsprechendes Farbenband zu tragen. Von der rechten Schulter über die Brust zur linken Taille. Hinzu kommen die Studentenmütze und die Zipfel sowie eine wappenähnliche Nadel am Revers des Jacketts.
Couleur wird bei korporationsstudentischen Veranstaltungen getragen. Bei offiziellen Veranstaltungen der Universität oder Hochschule nach Vereinbarung.
Die Farben unserer AV! OECONOMICA sind „schwarz-gelb und grün.“
Schwarz und Gelb die Stadtfarben der Landeshauptstadt Stuttgart und
Grün für ein Wachsen und Gedeihen der Verbindung.
5. Grundsatz. Das „Landesvaterstechen.“
Eine feierliche Zeremonie mit dem Hintergrund die Treue zur eigenen
Verbindung zu bekräftigen. Wird nicht von allen Verbindungen durch=
geführt und sollte auf der Basis der Freiwilligkeit beruhen.
Der Antragssteller hat beim Präsidium die Erlaubnis einzuholen.
In unserer OECONOMICA gehört das Landesvaterstechen nicht zur
Tradition. Wird aber vom jetzigen Präsidium toleriert.
Somit hat ein Bundesbruder die Genehmigung, an dieser Zeremonie
bei einer der OECONOMICA befreundeten Verbindungen teilzunehmen.
6. Grundsatz. Die „Bestimmungsmensur.“
Studentisches Fechten mit scharfen Waffen und die damit verbundene
Bestimmungsmensur ist bei unserer AV! OECONOMICA nicht
vorgesehen.
Seite 4 von 6 Seiten. Hat ein OECONOME den Wunsch, eine Mensur zu fechten, muss
er Kontakt mit einer „Schlagenden Verbindung „ aufnehmen.
Dort Paukstunden nehmen und um Waffenschutz zu bitten.
Dies erfolgt in vollständiger Eigenverantwortung des fechtenden
OECONOMEN.
Die Entscheidung zur Teilnahme an einer Bestimmungsmensur wird
vom jetzigen Präsidium toleriert aber keinesfalls gefördert.
03.3 Die Mitglieder.
Die Mitglieder unterteilen sich in drei Gruppen.
- Die „Alten Herren.“ Zusammengeschlossen im Altherrenverband einer
Verbindung. Also Absolventinnen und Absolventen mit Diplom.
Der Altherrenverband ist rechtlicher Träger des Vereins. Eingetragen
im Vereinsregister des Studienortes.
- Die „Aktiven.“ Zusammengeschlossen in der Aktivitas der Verbindung.
Also aktiv Studierende. Die Aktivitas ist der nicht rechtsfähige Teil der
Korporation.
Die Mitglieder der Aktivitas unterteilen sich in Füxe und Burschen.
Füxe befinden sich 2 Semester in einer Probezeit. Haben sie sich im
Studium und in der Verbindung bewährt erfolgt die Übernahme zum
Burschen.
Die Burschen werden dann mit Abschluss ihrer Diplomprüfung in den
Altherrenverband übernommen.
- Repräsentiert wird die Verbindung durch das Präsidium des Altherren=
verbandes. Die Aktivitas hat ein eigenständiges Präsidium.
Die Jahres- bzw. Semesterprogramme werden gemeinschaftlich von
den Präsidien des Altherrenverbandes und der Aktivitas geplant und
durchgeführt. Die Verantwortung trägt das Präsidium des Altherren=
verbandes.
Die dritte Gruppe bilden die Ehrenmitglieder. Also Persönlichkeiten, die
sich um die Verbindung verdient gemacht haben und die Interessen und
Zielsetzungen derselben über mehrere Jahre hinweg selbstlos gefördert
haben.
Ehrenmitglieder haben das Recht an allen Veranstaltungen der Verbin=
dung teilzunehmen. Sie haben allerdings kein Abstimmungsrecht bei
Conventen.
Seite 5 von 6 Seiten.04. Tradition und Gegenwart. Ein erfolgreicher Brückenschlag.
Und was ist mit der Zukunft?
Die heutigen Studentenverbindungen führen ihre Traditionen und auch
ihr äußeres Erscheinungsbild auf zwei Wurzel zurück:
- Auf die studentischen Landsmannschaften und auf die studentischen
Orden der Zeit vor der französischen Revolution 1789.
- Auf die Gründung der Urburschenschaft 1815 in Jena nach dem Sieg
über Napoleon I.
Beruht der Brückenschlag zwischen Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft nicht auf der Weitergabe immer gültiger Werte menschlichen
Zusammenlebens?
Z.B.:-„Die Bereitschaft, Verantwortung in der Gesellschaft zu überneh=
men.“
-„Leistungsbereitschaft in Schule, Studium und Beruf.“
-„Die Humanität: Achtung vor dem Mitmenschen. Hilfsbereitschaft.
Achtung vor der Schöpfung.“
-„Mit dem Bekenntnis zu der demokratischen Grundordnung
unserer Bundesrepublik Deutschland. Zu Toleranz und Freiheit.“
Bilden die eben genannten Werte menschlichen Zusammenseins die
Basis einer studentischen Korporation, ist die Weiterführung traditio=
neller Symbole, Insignien und Ritualien einer Verbindung eine Selbst=
verständlichkeit und kein Problem.
Einzelheiten über Ritualien, Insignien und Symbole einer studentischen
Verbindung kann ich auf Wunsch ausführlicher erläutern. Diese habe ich
in einer gesonderten Schrift mitgebracht, die ich für einen Vortrag bei
der TV! STAUFIA zu Esslingen im Jahre 1998 erstellt habe.
05. Freie Verbindungen und Dachverbände.
Siehe „ Civis Academicus.“
05.1 Unser Dachverband. Der „Rotenberger-Vertreter-Convent.“
Siehe AVO! Homepage.
06.1 Unsere AV! OECONOMICA an der VWA Stuttgart.
06.2 Homepage der Akademieverbindung OECONOMICA. Präsentation.
06.1 und 06.2 siehe AVO! Homepage.
07.1 Schlusswort und anschließende Diskussion.