Prost und Prosit den Genießern

Weinfass dpProst (lat. prosit - es möge nützen) ist eine gut gemeinte Wunschformel beim Zutrinken. Seit dem frühen 18. Jahrhundert ist sie besonders in der Studentenschaft und in den Burschenschaften weit verbreitet und an der Tagesordnung.

Georg Schreiber, Autor einer deutschen Weingeschichte, meinte hierzu: Wein und Konfekt gehörten gemäß alten Urkunden schon im 15. Jahrhundert zum sogenannten Doktorschmaus. Der Prüfling hatte vor der Prüfung seinen Examinatoren Wein mitzubringen, der während des Examens getrunken wurde (prosit).

Die Annalen der Universität Ingolstadt berichten am 21. April 1665 aus der theologischen Fakultät: Etwas nach zwei Uhr begann die Disputation, wobei der Kandidat durch seinen Geist glänzte, die anderen aber, besonders die Perillustres und Illustres (Adligen) um die Wette tranken. Spanischer Wein wurde nicht gegeben, weil dieser für den Nachmittag nicht passt, deshalb reichte man einen anderen, süßen Rotwein, und zwar denselben während der ganzen Disputation, was allgemeine Zustimmung fand.

Die Prüfer nun wünschten dem Kandidaten ein Prosit, indem sie die Gläser hoben.

"Prost meine Herren und gsund san ma a", rief darauf der Prüfling.

Karl Heinz Donner und Ute Funke

 


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Eine kleine Abhandlung über den Wein. Bitte Geduld beim Herunterladen.