Thomastag 2014

Württemberger, Kephallenen und Frankonen machen es schon lange!

Seit einigen Jahren macht es auch der RVC und fährt zum Thomastag oder zum Thomasbummel nach Nürnberg. Es ist fast immer der letzte Sonntag vor Weihnachten. Ein alter, ein sehr alter Brauch. Seit fast 150 Jahren! Dozenten und Studenten der damaligen Universität Altdorf und später der Universität von Erlangen fuhren zu Beginn der Weihnachtsferien nach Nürnberg, teils weil sie dort wohnten, teils weil von Nürnberg aus die Kutschen abgingen, die sie zurück in ihre Heimatstadt brachten. Aber nicht ohne zuvor mit einem ausgiebigen Kneipenbummel den Abschied zu feiern.

Das älteste Dokument das sich auf den Thomastag bezieht, erschien 1869 mit einem „studentischen Inserat" und bereits 1880 luden dann sieben Bünde zur Thomaskneipe ein. 1897 waren es bereits 14 Bünde und im selben Jahr erwähnt der Fränkische Kurier in einem Inserat „nachmittags um drei Uhr allgemeiner Couleurbummel durch die Straßen Nürnbergs" und erwähnt damit erstmals öffentlich den Couleurbummel.

Die ersten Thomastage verbrachten wir bei der Amicitia Nürnberg, einer Freundschaftsverbindung der Frankonia Stuttgart (Treubund zwischen Frankonia, Amicitia und Ohmegia Karlsruhe seit 1922). Aber als unsere Besucherzahl für die Amiciten in ihrem Turmzimmer zu groß wurde, baten uns die Frankonen die „Amiciten" von dieser Anzahl zu verschonen. „Guter Rat war in diesem Fall nicht teuer" und wir wurden bei der Burschenschaft Cimbria zu Nürnberg, einer Freundschaftsverbindung des TWB Kephallenia-Württembergia im RVC zu Esslingen gerne aufgenommen. Arminen, „Motoren", Kephallenen-Würtemberger, Oeconomen, Staufen, Grafianer, Sueven sind seit dem gern gesehene Gäste. Zum Frühschoppen, ab 11:00 Uhr, treffen sich bereits die Ersten. Ein kurzes Offiz oder Inoffiz findet schon statt und die ersten Cantūs werden getönt. Die Damen der Cimbern zaubern ein leckeres fränkisches Mittagessen und dann geht's zum Thomasbummel. Zwei oder drei Runden in einer Endlosschleife durch die Altstadt, inmitten von hunderten Farbenträgern in Vollcouleur und teilweise mit Banner und Vollwichs. Dann ein Ausscheren aus dem Bummelzug und zum Glühwein und den berühmten Nürnberger Bratwürstchen auf den Christkindlesmarkt. Zum Abschluss und Ausklang noch einmal zurück in den Cimbernkeller, bevor es wieder nach Hause geht.

Ein schöner Tag geht wieder zu Ende. Ein Tag, bei dem man Farbenbrüder und Freunde vom letzten Jahr wieder sah. Wünsche für ein frohes Weihnachtsfest sind angesagt, wie auch die Hoffnung sich im nächsten Jahr wieder zu sehen.

Herbert Rübling v. Franke

PS: Die Cantūs werden aus der kleinen Broschüre „Anstichlieder, Exkneiplieder, Frühschoppenlieder und solche für zuguterletzt!" gesungen. Der erste Cantus beginnt mit: „Bier her! Bier her". Die Titelseite und Seite 16 folgen hier:

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Herbert Rübling v. Franke